BürgerInitiative gegen Fluglärm Strausberg & Umland 

 Stop!! Schluss mit dem Fluglärm 

 



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19.08.2023

Lesermeinung zum Beitrag in der MOZ "Neues Testcenter bei APUS"

Natürlich ist es immer einfach, von der Politik öffentliches Geld zu fordern, wie hier für eine Verlängerung der Strausberger Landebahn. Da beispielsweise der nur rund 20 km entfernt liegende Flughafen Neuhardenberg eine lange Landebahn besitzt, die problemlos genutzt werden kann, sollte doch eher die erst kürzlich erfolgte Stadtortwahl des Unternehmens hinterfragt werden.
Viel sinnvoller für die Erreichung von Klimazielen und für eine echte Verkehrswende ist der Einsatz öffentlicher Gelder in Vorhaben, die dann auch durch die breite Masse genutzt werden und nicht nur durch einzelne wenige. Beispielsweise können neue Radwege und die Instandsetzung von Fußwegen dazu beitragen, dass die Bürger kurze Wege ohne Auto zurücklegen.
Fliegen war und ist schon immer die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Dabei gilt: je kleiner das Flugzeug, desto größer ist in der Regel die von ihm ausgehende Umweltbelastung pro Passagier. Bei einer Umstellung auf Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzellen, die wie hier als Antrieb für Geschäfts- und Hobbyflieger genutzt werden sollen, hat man unglaubliche 70% Energieverlust. Für eine Umstellung des derzeitigen gesamten Luftverkehrs auf alternative Kraftstoffe, würde eine Fläche von 300 Mio. Hektar benötigt werden. Das sind 1/5 der derzeit gesamten weltweiten landwirtschaftlich genutzten Flächen. Damit steht der Luftverkehr nicht nur in direkter Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung, sondern auch zur Industrie und Wirtschaft, die zu ihrer Dekarbonisierung zukünftig ebenfalls Unmengen an Wasserstoff benötigen wird.
Nicht nur in diesem Zusammenhang werden unter anderem Beschränkungen von Kurzstreckenflügen bis hin zu einem Verbot diskutiert. Gerade auch der Motorflug aus Langeweile und nur weil man es kann, wird immer häufiger hinterfragt.
Auch in Strausberg muss die Energiewende zukünftig mit der dazu notwendigen Verkehrswende (Mobilitätswende) als zweites zentrales Element für den Klimaschutz zu verbunden werden. Ohne eine Verhaltensänderung geht es gerade auch in der Fliegerei nicht. Wir brauchen hier keine längere Landebahn, deren Herstellung völlig kontraproduktiv nur wieder neues CO² freisetzt.
Um die Klimaziele zu erreichen, muss auch in Strausberg zukünftig ganz einfach weniger geflogen werden. Flüge sind nach Möglichkeit zu vermeiden, auf nicht unbedingt notwendige Flüge ist zu verzichten, klimafreundliche Verkehrsmittel sind dem Flugzeug vorzuziehen. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verkehrswende haben Flughäfen mit Anbindung an das Netz des Schienenpersonenverkehrs, wie der Strausberger Flugplatz.



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